Wie wird man Verleger
Die Entscheider der Buchwelt: Wie Verleger literarische Schätze zum Leben erwecken
"Der Blick zum Betriebswirtschaftlichen ist für einen Verlag extrem wichtig. Wir leben ja vom Verkauf der Bücher." Mit diesen Worten beschreibt ein Verleger eine seiner Kernaufgaben. Denn bevor ein Buch auf dem Nachttisch oder eine Zeitschrift am Kiosk landet, durchlaufen die Manuskripte zahlreiche Stationen im Verlag. Und am Ende dieser Kette steht der Verleger, der das letzte Wort hat: Was wird veröffentlicht und was nicht? Der Alltag eines Verlegers ist weit entfernt vom romantischen Bild, das viele haben. Statt täglich mit prominenten Autoren zu dinieren oder Champagner auf Buchpremieren zu trinken, dreht sich der Arbeitsalltag vor allem um:
Bearbeitung von Bestellungen
Telefonate mit Buchhändlern
Versand von Büchern
Vertriebsorganisation
Controlling und finanzielle Planung
Zum Lesen kommt ein Verleger natürlich auch – allerdings selten zum Vergnügen: "Ich lese eher technisch, gehe den Buchsatz durch, schaue nach Aufbau und bestimmten technischen Problemen." Ein qualifiziertes Team ist dabei unerlässlich: "Es muss noch jemanden geben, der Germanistik-Erfahrung hat, weiß, was belletristisch notwendig ist." Die Mischung aus betriebswirtschaftlichem Denken und literarischem Verständnis macht den erfolgreichen Verleger aus.
Quereinstieg möglich: Was man als Verleger mitbringen sollte
Verleger ist keine geschützte Berufsbezeichnung – theoretisch kann sich jeder so nennen. Dies eröffnet interessante Möglichkeiten für Quereinsteiger mit der richtigen Kombination aus Fachkenntnissen und unternehmerischem Gespür. Dennoch gibt es typische Bildungswege, die für diese Tätigkeit qualifizieren:
Ausbildung im Bereich Medien
Studium der Buchwissenschaft
Studium des Buchhandels
Betriebswirtschaftliches Studium
Germanistikstudium
Praktische Erfahrungen sind unverzichtbar, um die Anforderungen in einem Verlag kennenzulernen. Praktika bieten einen guten Einstieg in die Branche. Für den Erfolg braucht es jedoch mehr als nur formale Qualifikationen. Ein Verleger rät: "Drei Leute – einer, der gern Bücher liest, einer, der sich für Technik interessiert und einer, der gern mit Geld hantiert – sollten sich zu einem Verlag zusammentun. Noch etwas Risikofreude, gute Nerven und Startkapital und los geht's." Regelmäßige Weiterbildungen, etwa zu Satzregeln oder zur Optimierung des Verlagsprogramms, halten Verleger und ihr Team auf dem neuesten Stand.
Abschluss
IHK-Abschluss, Bachelor of Arts
Ausbildungswege
Ausbildung (Verlags-, Medienkaufmann), Studium (Verlagswirtschaft, Buchwissenschaft)
Besonderheiten
Zusatzqualifikationen in Marketing, Vertrieb und Urheberrecht von Vorteil