Wie wird man Fotograf
Die Kunst der visuellen Verführung: So inszeniert ein Foodfotograf kulinarische Highlights
Ein perfekt fotografierter Burger kann Emotionen wecken – man spürt förmlich den Duft, sieht die saftigen Details und möchte am liebsten sofort hineinbeißen. Hinter solchen Aufnahmen steckt die Kunstfertigkeit eines Foodfotografen, der mehr als nur ein technisch einwandfreies Bild liefert. Der Arbeitsalltag eines Foodfotografen ist alles andere als Routine. Morgens um 7:30 Uhr startet zwar der Computer, aber danach kann jeder Tag völlig anders verlaufen. Mal steht ein Shooting auf dem Plan, mal die Nachbearbeitung von Bildern, das Retuschieren oder Studio-Porträtaufnahmen. Vor jedem Food-Shooting ist präzise Vorbereitung essenziell:
Locationscouting im Unternehmen
Detaillierte Motivbesprechung (Anzahl der Gerichte, gewünschter Look)
Zusammenstellung des passenden Equipments (Deko, Geschirr, Besteck, Foodboards)
Bei den Aufnahmen selbst arbeitet der Fotograf eng mit Köchen und Foodstylisten zusammen. Es gilt, das perfekte Zusammenspiel zu finden, bevor die Butter zerläuft oder sich eine Haut auf der Soße bildet. Das richtige Licht spielt dabei eine entscheidende Rolle – es braucht ein Führungslicht für die gesamte Szene und ein zweites Licht für Tiefe und Strukturen. Das Besondere am Beruf? "Als Fotograf kann ich an Orte, die für viele andere tabu sind, sehe Dinge, Produkte, Gerichte, die anderen (noch) verwehrt sind. Ich bin immer am Puls der Zeit, oft schon als einer der ersten eingeweiht, bin da, wo etwas passiert."
Vom Hobby zum Profi: Bildungswege in der Fotografie
Der Weg in die professionelle Fotografie kann unterschiedlich verlaufen. Viele entdecken die Leidenschaft bereits in jungen Jahren – experimentieren mit Kameras, Blende, ISO-Wert und Belichtungszeit. Für die berufliche Qualifikation gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Ausbildung zum Fotografen (klassischer Weg)
Staatlich geprüfter Foto- und medientechnischer Assistent
Ausbildung zum Mediengestalter - Bild und Ton
Ergänzende Fernstudien im Bereich Werbegrafik Besonders wertvoll für die spätere Berufspraxis sind Kenntnisse in:
Perspektiv- und Farblehre
Farbharmonie und -psychologie
Bildkomposition
Digitale Fotobearbeitung
Marketing und Urheberrecht
Corporate Design
Das wichtigste Handwerkszeug eines Fotografen ist jedoch nicht erlernbar: "Das Handwerk der Fotografie, die Technik, kann sich jeder aneignen. Aber sehen, ob ein Motiv schön ist – das ist einem gegeben oder eben nicht." Mit diesem Gespür, technischem Know-how und unternehmerischem Geschick steht der Selbstständigkeit als Fotograf nichts mehr im Wege. Das Portfolio kann dabei vielfältig sein: Produkt-, Werbe-, Food-, Image- und Industriefotografie sowie Videoproduktionen.
Abschluss
Gesellenbrief, Bachelor (bei Studium)
Ausbildungswege
3-jährige duale Ausbildung, schulische oder universitäre Ausbildung
Besonderheiten
Mögliche Spezialisierungen: Produktfotografie, Porträt, Reportage, künstlerische Fotografie